2012-2015
Typenprojekt
Preisgünstiger Wohnungsbau
Die Absicht des Thesenprojektes ist die Adaptionsmöglichkeit auf unterschiedlichen Grundstücken, und wurde deshalb von Aussen als „Haus ohne Eigenschaften“ als äusserst einfacher prismatischer Körper ausgelegt, der durch ein flach geneigtes Dach seinen oberen Abschluss findet. Die Suche nach einfachen Konzepten im Wohnungsbau im engen ökonomischen Korsett verlangt nach kleinen Erfindungen, die seit jeher die Typologie des Wohnens geprägt haben.
Bewegung im Raum im ökonomischen Wohnungsbau ist einer der Hauptthemen unserer Arbeit. Norma Jean entstand zuerst aus einem Projekt im Berner Breitenrainquartier und später aus unserer Arbeit an einer verallgemeinernden Typologie für kostengünstige Wohnungen mit engem Spielraum. Gerade hier braucht es eine angemessene innere Flexibilität der gegebenen Struktur, wenn man aus dem knappen Raum das Optimum an architektonischer Qualität herausholen will.
Das Geheimnis liegt im inneren Organismus des Hauses. So still die äussere Erscheinung, so vielfältig ist die Flexibilität im Innern, die durch die konsequente Distanz der Inneren Trennwände zur Aussenwand entstehen. Wo notwendig, werden Schiebetüren eingesetzt um Raumparte zu- und wegzuschalten und die Funktionen im Alltag zu optimieren. Durch die Drehung eines Garderoben-Mittelraumes um 45 Grad entsteht ausserdem im Zentrum der Wohnung ein geometrisch differenzierter Ort, der diese Bewegung in der Wohnung noch zusätzlich katalysiert und spürbar macht. Die grosszügige Bewegungsführung adelt auch eine noch so kleine Wohnung und macht sie erlebnisreich im Alltag.
