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03 ZENTRAL DIGITAL

Kirche Murten

2014
Murten
Eingeladener Projektwettbewerb

Wir untersuchten hier drei einfache Sakralraumtypen

1. Eine Spitzdachkirche mit Nordlichtband und raumhohem Seitenlicht auf die Altarwand. Der Raumcharakter ist introvertiert, aber dynamisch gegen oben, und wird geprägt durch sich gerade nicht berührende Deckenschalen. Die Atmosphäre ist dicht und fast hermetisch, wodurch die Lichtdramaturgie sehr stark spürbar wird. Die Altarwand löst sich beinahe auf im Licht.

2. Eine Basilika mit zwei symmetrischen Oberlichtbändern und raumhohem Seitenlicht der Altarwand. Eine ruhige Raumwirkung. Das Licht wird ausbalanciert und die Decke wird in drei Ebenen wahrgenommen und erzeugt die bekannte Raumzonierung in drei Schiffe. Eine mediterrane Stimmung der Ausgewogenheit entsteht.

3. Eine Zentralkirche mit kreuzförmiger Überdachung. zentral belichtete, indirekt beleuchtet über turmartige Raumeckelemente. Die Dachstruktur wird stark ausgeleuchtet und bestimmt die Atmosphäre.

Spannend war die Erkenntnis, dass aus der archetypischen Recherche völlig verschiedene Atmosphären der Sakralräume entstehen. Es entwickelt sich also jeweils eine autonome Logik, die vorerst völlig losgelöst vom Ort einen starken räumlichen inneren Charakter aufbaut. Es ist vor allem die Relation von Licht und Schatten, die Differenziertheit des einfallenden Lichts und dessen Brechung an der inneren Raumstruktur, welche diese Eigenheiten auslösen.

Wir glauben, dass durch den bewussten Einsatz oder die Transformation von Archetypen eine grössere Präsenz, Vielfalt und Individualität der Architektur erreicht werden kann als durch glattes Referenzieren oder epigonales Kopieren. 

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